Grußwort zum 184. Schützenfest in Kästorf
Liebe Kästorfer und Kästorferinnen,
Träger und Ausrichter des Schützenfestes war in früheren Jahren die Schützengesellschaft.
Damals war es eine Vereinigung von unverheirateten jungen Männern, die in jedem Jahre nur zu diesem Zweck neu gebildet wurde. Zuerst ging es darum, wer „dran“ war, Offizier zu werden. Der Oberst als Ranghöchster sollte etwas darstellen und gut kommandieren können.
Der Oberstleutnant als nächster musste eine vertrauenswürdige Person sein, weil er für alle Ein- und Ausgaben verantwortlich war. Der Fahnenleutnant sollte in der Lage sein, die Grenadiere in seinemElternhaus zu bewirten, Dann gab es noch den Sergeanten und den Unteroffizier, alle übrigen Männer waren Grenadiere. Die beiden Dienstältesten waren „Mulen“. Sie alle kamen einige Wochen vor Schützenfest jeden Sonntag zusammen, um das Exerzieren und Marschieren zu üben. Die Offiziere brachten ihre Anzüge zu “Boden Mutter“ damit diese die Tressen und Rangzeichen annähen konnte. Wer keine feste Freundin hatte, lud sich eine Dame für die Ehrentänze ein.
Soweit aus der Geschichte aus den Anfangsjahren der Schützengesellschaft und man kann feststellen,
welch großen Stellenwert die Jugend in der Schützengesellschaft hatte.
So wahnsinnig viel hat sich auch nicht verändert: die Mulen, Offiziere und Grenadiere gibt es auch aktuell
noch. Allerdings ist der Träger der Ortsrat und es ist keine reine Männergesellschaft mehr, da seit vielen
Jahren unsere Kästorfer Frauen dabei sind und man kann wohl sagen: dass hat sich äußerst positiv auf
unsere Schützengesellschaft ausgewirkt.
Ein Schützenfest für „Alle und Miteinander“ das ist die Schützengesellschaft. Die Junge Garde, die Hübsche Garde, die Nationalgarde, unsere Perlen, jeder kann sein Zuhause finden. Und wenn Sie oder Er noch nicht so weit ist (obwohl, schwer zu verstehen) feiert man einfach das Kästorfer Schützenfest. Da sich unsere Gesellschaft gefühlt immer mehr "vereinzelt", sind insbesondere Dorffeste ein wichtiger Faktor damit dieser Trend ein Stück weit aufgehalten wird.
Das Schützenfest in Kästorf stand seit Beginn immer unter dem Motto: Gemeinschaft, ein friedliches
Miteinander und insbesondere Neubürger, die es schon immer gab, hatten und haben auch heute die
beste Gelegenheit ins Dorfleben hineinzukommen, da wir Kästorfer offene Bürger und Bürgerinnen
waren und es bis heute sind.
Unser Schützenfest und insbesondere die Woche davor, sorgt doch immer wieder für Gänsehaut.
In vielen Straßen im Ort sieht man rege Betriebsamkeit, die Straßen werden gefegt, die Gärten in
Schuss gebracht und Girlanden werden aufgehängt.
Die Vorfreude, auch wenn die Weltenlage durch Krieg, Flüchtlinge und Energiegesetze,
die niemand mehr versteht, ist aber bei vielen groß. Für unsere Dorfgemeinschaft gibt es wohl nichts
schöneres, bei bester Laune, wie immer großartigen Wetter, 3 Tage lang gemeinsam mit unseren
Majestäten zu feiern, miteinander zu klönen und die Sorgen für ein paar Tage zu Hause-
oder wo auch immer - zu lassen.
Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Die ehemaligen Oberste haben das Dorf geschmückt,
unsere Junge Gesellschaft hat ihre Marschübungen sicherlich wie immer grandios bestanden
und unser Festwirt ist bestens vorbereitet und unser Schützenverein unterstützt dankenswerter-
weise dieses Fest.
Der Ortsrat bedankt sich beim Kommando und der Jungen Gesellschaft, beim Festwirt, unserem wie immer großartigen König Nils und allen anderen Helfern und Helferinnen für die Vorbereitungen zum diesjährigen Schützenfest.
Ich wünsche allen, beim Schießen auf die Königswürden, „Gut Schuss„
Liebe Kästorfer und Kästorferinnen lasst uns unseren Ort für unsere Gäste herausputzen.
Schaut nach ob Anzüge, Stock, Hut und Kleider bereit liegen, nehmt euren Nachbarn
an die Hand und lasst uns ein schönes, friedliches Schützenfest, das 184. feiern.
Getreu unserem Motto: „Wir leben Kästorf, in Frieden, Eintracht und Bürgersinn“.
Bis dahin, wir sehen uns unter den Eichen.
Jürgen Völke
Ortsbürgermeister