Der kameradschaftliche Wettbewerb bringt die Freiwilligen und ihre Familien zusammen
Nach drei Jahren Corona-Zwangspause knüpften die „Kästorf open“ am Samstag spannend und vergnügt an die jahrzehntelange Erfolgsgeschichte des inoffiziellen Feuerwehr-Wettbewerbs an.
21 Gruppen aus dem Landkreis Gifhorn und einer befreundeten Feuerwehr aus dem Kreis Peine maßen sich auf dem Kästorfer Schützenplatz am Masthoop.
Das Reglement war straff und altbewährt: Die Wettkampfteams mussten der Jury einen perfekten Löschangriff mit Pumpe über drei Schlauchleitungen zeigen. Es geht um Sekunden, jeder Schritt, jeder Handgriff muss sitzen. Eingesetzt wird eigenes Material. „Eimerfestspiele“ nennen die Brandschützer ihren Klassiker.
Die Zeit lief, sobald der Gruppenführer die Einsatzlage herausgebellt hatte. Gestoppt wurde, wenn die gezielten Wasserstrahlen drei aufgestellte Kanister vom Pfahl gedrückt hatten.
Den Wanderpokal überreichte Kästorfs Ortsbrandmeister Marco Brand nach einem spannenden Nachmittag an die Feuerwehr Neubokel als Sieger. Triangel wurde Zweiter, Rötgesbüttel I Dritter. Die rote Laterne ging an das Team Wilsche 2.
„Hier geht keiner mit leeren Händen nach Hause“, schmunzelte Jörn Weusthoff von der Feuerwehr Kästorf. Wird die Trophäe doch mit einem Augenzwinkern verliehen. Zudem war selbst der Langsamste unglaublich flink. Pokale zum Behalten gab es für die Top Ten, die Gruppen dahinter bekamen was zum Anstoßen.
So sehr sich die Feuerwehren für Bestzeiten ins Zeug legten, so klar war, dass das klassische Reglement mit der heutigen Einsatzwirklichkeit kaum noch was zu tun hat. Es ist mehr ein sportlicher Wettkampf, bei dem sogar Rohranschlüsse vorher für bessere Gängigkeit angefeuchtet werden. Auch Lederhandschuhe sind nass geschmeidiger.
Im Mittelpunkt stand aber die Kameradschaft, nach drei entbehrungsreichen Corona-Jahren um so mehr. Die Teilnehmer waren mit Kameraden und Familien angereist. Alle Gruppen bekamen aufmunternden Beifall.
Grillwagen und Getränkestand, bewirtschaftet von dem dörflichen Vereinskollektiv „Kästorfer Freunde“, waren ebenso umlagert wie das Kaffeezelt mit selbst gebackenen Kuchen aus den Feuerwehrfamilien. Lecker verpflegt, gab es genug zu klönen und zu diskutieren.
Dass der Schützenplatz am Abend nach 21 Löschangriffen ziemlich nass war, störte nicht. Im Gegenteil, wusste Jörn Weusthoff: „Der Bürgermeister freut sich, wenn die Wiese vier Wochen vor dem Schützenfest noch mal ordentlich gewässert wird.“
GF Rundschau 25.04.23