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Kästorfs Sportgelände soll zum Treffpunkt fürs ganze Dorf werden

Der Ortsrat hofft auf Fördermittel aus dem Leader-Programm für verschiedene Projekte

Förderfähige Projekte konkretisieren und priorisieren, die Baumschutzsatzung neufassen, den Landschaftsplan fortschreiben und Fußwege fertigstellen – darum ging es für Kästorfs Ortsrat am Montagabend. Kritisch sah man, dass die Beschilderung des Fuß- und Radweges an der Hauptstraße durch die Stadtverwaltung entfernt worden sei.

Ortsbürgermeister Jürgen Völke und Stellvertreter Thomas Meister haben im Vorfeld der Sitzung gemeinsam mit Vertretern des SSV Kästorf sowie der Fachbereiche Jugend und Bau der Stadtverwaltung erörtert, welche Maßnahmen im Rahmen der Leader-Förderung im Ort umgesetzt werden sollen. Demnach sollen Lagerflächen für die örtlichen Vereine in einem Gebäude zwischen A- und B-Platz geschaffen werden. Die Flutlichtanlage des C-Platzes soll auf sechs Masten erweitert werden, so dass er besser für Fußballtraining und auch Freizeitsport geeignet ist. Die Tribüne am A-Platz soll um Sitzschalen ergänzt werden. Und zu guter Letzt möchte man den Multifunktionsraum im Dorfgemeinschaftshaus mit einem Großbildmonitor ausstatten. Die Fördersumme könnte bis zu 157.000 Euro betragen.

Ortsbürgermeister Völke hoffte, dass im Rahmen des Leader-Programmes auch tatsächlich Maßnahmen in Kästorf umgesetzt werden: „Es wäre eine tolle Sache, wenn das klappt.“ Vom zuletzt angezapften ZILE-Programm habe man ja leider gar nicht profitiert. „Es geht uns darum, auf dem Sportgelände einen Treffpunkt fürs ganze Dorf zu schaffen“, unterstrich Völke die Bedeutung für Kästorf. Vorgesehen ist, die Maßnahmen noch 2023 zu verwirklichen – mit einer Förderung von bis zu 157.000 Euro. Der Ortsrat sprach sich geschlossen dafür aus.

Maike Klesen, Fachbereichsleiterin Stadtplanung, skizzierte die wesentlichen Änderung an der bisherigen Baumschutzsatzung. Künftig sind Bäume schützenswert, die heimisch oder standorttypisch sind. Dazu zählen dann ausdrücklich auch große Obstbäume. Weitere Änderungen habe man vorgenommen, um mehr Rechtssicherheit zu erreichen, denn „wir konnten 2022 mehrere ganz erhebliche Verstöße nicht ordnungsrechtlich ahnden.“ Der Ortsrat stimmte den Änderungen bei einer Enthaltung zu.

Der Landschaftsplan soll aktualisiert werden Der Landschaftsplan erfasst alle Bereiche in Gifhorn und seinen Ortsteilen, die wegen ihres Tier- und Pflanzenbestandes, ihrer Bodenbeschaffenheit, für die Wasserversorgung, als Suchraum für Freiflächen-Photovoltaik oder auch aus kulturhistorischer Sicht bedeutsam und daher besonders erhaltenswert sind. Allerdings ist der Plan wohl seit 1990 nicht mehr aktualisiert worden. „Wir wollen ihn jetzt auf neue Beine stellen“, sagte Klesen. Der Ortsrat stimmte dem Vorhaben zu. Die Verwaltung bittet darum, dass sich Bürgerinnen und Bürger einbringen, etwa Vorkommen von Wildtieren melden: „Sie sind schließlich die Experten für ihre Ortsteile“, betonte Klesen.

Der Ortsrat beschloss, Lücken im Fußwegenetz zu schließen. Konkret ging es um zwei noch unbefestigte Teilstücke zwischen Waldweg und Hauptstraße sowie zwischen An der Silbereiche und Hauptstraße. Ersteres sei gut 100 Meter lang, letzteres etwa 25 Meter, erklärte Völke. Ortsbürgermeister und Ortsrat versprachen sich davon vor allem mehr Sicherheit für Schulkinder.

Für Unverständnis sorgte im Ortsrat, dass die Stadtverwaltung den Abbau von Hinweisschildern für den Radweg an der Hauptstraße veranlasst hatte. Manuel Marrone (CDU) erinnerte daran, dass die Anliegerinnen und Anlieger mal für den Bau eines Radweges bezahlt hätten: „Wenn das jetzt aber kein Radweg mehr ist, wirkt das wie Etikettenschwindel.“

Auf die Stadt kämen dann sicherlich bald Forderungen nach Rückzahlung der Ausbaubeiträge zu, meinte er. Nachdem die Schilder „ohne Vorwarnung“ entfernt worden seien, sei „völlig unklar, was mit dem Weg passieren soll und wer ihn überhaupt noch benutzen darf“, fügte Völke hinzu. Verwaltungsvertreterin Klesen konnte darauf keine Antwort geben: „Das ist nicht mein Fachbereich. Ich notiere die Kritik daher nur.“

Einstimmig empfahl man, die Amtszeit des bisherigen Ortsbrandmeisters Marco Brand um sechs Jahre zu verlängern. Ortsbürgermeister Völke dankte Brand für seine Bereitschaft, die Ortsfeuerwehr weiter anzuführen: „Schön, dass du weitermachst.“ Gerade auch mit Blick auf den geplanten Neubau des Feuerwehrgerätehauses sei Kontinuität im Kommando wichtig, sagte Völke. Mit dem Aufstellen von Mai- und Weihnachtsbaum beauftragte der Ortsrat geschlossen die Kästorfer Freunde und mit der Ausrichtung des Schützenfestes die Schützengesellschaft. Zeitplan für die Erneuerung der alten Tränkedammbrücke. Die alte Tränkedammbrücke soll im März abgerissen und dann bis spätestens Anfang September durch eine neue Stahlfachwerkkonstruktion mit einer Breite von 2,5 Meter ersetzt werden, berichtete Maike Klesen.

AZ 15.02.2023