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Ortsrat stärkt Siedlern den Rücken

Vor der Stadtratssitzung am Montag fordern die Ratsmitgliedern fraktionsübergreifend Aufschub für die Familien im Schneppelmoor.

Der Ortsrat Kästorf stärkt den Bewohner der Waldsiedlung Schneppelmoor vor der Sitzung des Rats der Stadt am Montag den Rücken. Ortsbürgermeister Jürgen Völke (ULG) fordert in einem Antrag an Bürgermeister Matthias Nerlich namens aller sieben Ortsratsmitglieder von ULG, CDU, SPD, Grünen und AfD einen Stopp der angedrohten Zwangsräumung und Abrissverfügung durch das Rathaus: „Die Bescheide vom 28. Oktober 2021 und die im Zusammenhang mit diesen Bescheiden veranlagten Kostensätze werden zurückgenommen.“

Völke macht deutlich, dass aus Kästorfer Sicht das Gifhorner Vorgehen gegen die 50 Menschen im Schneppelmoor nicht durch den Ratsbeschluss vom März 2021 gedeckt ist. Die Kästorfer pochen statt auf einen zweijährigen Zeitplan auf „eine tragbare Lösung für alle Beteiligten“ und fordern „eine Vorlage der Verwaltung, die dem Ratsbeschluss vom 22.03.21 nachkommt“: Einen langfristigen Stufenplan.

Die Stadtverwaltung hatte zuletzt im Planungsausschuss bekräftigt, dass die Familien im Schneppelmoor „illegal“ wohnten. Die Situation lasse sich nicht auffangen, die Bewohner müssten weichen, nicht zuletzt zum Schutz ihrer Gesundheit.

Doch vor allem die Fristen für die Nutzungsuntersagung hält der Ortsrat für viel zu kurz: „Die Vorgabe in dem Anschreiben an die Bewohner entspricht nicht einer langfristigen Lösung. Die Siedlung ist seit über 50 Jahren bewohnt. Sie innerhalb von 2 oder 3 Jahren zu räumen, entspricht nicht der Auffassung einer im Sinne des Ratsbeschlusses gewollten Zeitspanne.“

GF Rundschau 11.12.2021