Für 2022 hoffen alle, dass die Veranstaltung wieder mit der üblichen Geselligkeit stattfindet. Wegen der Pandemie blieb sie auf der Strecke.
Während Willy Knerrs Stimme im Radio das Programm für die Kabarett-Tage „Heiße Kartoffeln“ vorstellte, saß der Vizeortsbürgermeister zeitgleich am Sonntag neben Ortsbürgermeister Jürgen Völke auf dem Bock des ersten Schleppers beim Erntefestumzug. Denn die Radiosendung war eine Aufzeichnung. „Da weiß man, was wirklich wichtig ist“, bemerkte Völke zur Präsenz seines Vize.
Aufgrund der Pandemie hatte der Ortsrat beschlossen, dass es diesmal nur ein „kleines Erntefest“ geben dürfe
Von der Wilscher Straße am Schützenplatz startete der Tross aus gut zehn Schleppern, etwas weniger als in den Vorjahren. Dann ging es weiter über die Straßen Am Breiten Blick, wieder Wilscher Straße, Hauptstraße, Im Winkel, Zum Isetal, Heidgarten und zuletzt wieder zur Wilscher Straße am Schützenplatz. Das Virus hatte nicht zu einem kompletten Ausfall der Traditionsveranstaltung geführt, zumal alles an der frischen Luft und mit Abstand stattfand. Die Umzugsstrecke war etwas verlängert worden
Aufgrund der Pandemie hatte der Ortsrat beschlossen, dass es diesmal nur ein „kleines Erntefest“ geben dürfe. So entfielen lediglich die übliche Pause am Mittelfeld und die Festmeile am Dorfgemeinschaftshaus mit Kaffeetafel. Die Hauptsache, der Umzug, sollte stattfinden. Geschmückt waren die Wagen am Tag zuvor. Allen voran von der Feuerwehr, die mit drei Wagen teilnahm, vor allem mit der Jugendwehr und den Wasserdrachen, dazu die Landfrauen, die Schützen, die Kästorfer Freunde und die „Durstigen Freunde“ – es waren fast alle Vereine dabei, während die Bevölkerung interessiert vom Straßenrand aus zuschaute. Auch die gerade in der Region übende Bundeswehr, die unter anderem am Wilscher Weg einen Unterstand aufgebaut hatte und übte, verfolgte die Veranstaltung, in deren Mitte die mächtige Erntekrone, gefertigt von den jungen Landfrauen, transportiert wurde. Für 2022 hofften alle, dass die Veranstaltung wieder wie gewohnt stattfinden kann, vor allem mit der üblichen Geselligkeit, die diesmal aufgrund zu großer Menschenansammlungen vermieden wurde, wie Völke erläuterte. Die Umzugsstrecke dagegen sei etwas verlängert worden. Auch das Kinderprogramm fand abgespeckt statt. Stattfinden konnte der Open-Air-Gottesdienst.
GF Rundschau B. Ohse
Brauchtum lässt sich auch von einem Virus nicht niederringen: Die Kästorfer feierten ihr Erntefest mit ein paar Wagen weniger, dafür führte der Umzug über ein paar Straßen mehr. Und es gab sogar eine Erntekrone.
Klein, aber fein, so könnte man das Motto des Erntefestes in Kästorf umschreiben. Aufgrund der Einschränkungen durch die Coronapandemie hatte der Ortsrat als Ausrichter des traditionsreichen Festes im Gifhorner Norden beschlossen, es dieses Mal nur als „kleines Erntefest“ zu feiern. Doch das bescherte den Bürgern trotzdem ein schönes Erlebnis. Denn der bunte Festumzug als Kern der Veranstaltung konnte stattfinden. Die sonst übliche Geselligkeit kam dafür etwas kürzer.
Ortsbürgermeister Jürgen Völke erläuterte, man habe leider auf die Festmeile am Dorfgemeinschaftshaus verzichten müssen bei den Planungen. Daher gebe es dieses Mal unter anderem nicht die große Kaffeetafel und das Kinderprogramm dort. „Zudem ist die Bundeswehr auch gerade dort, was wir aber zum Zeitpunkt der Planungen nicht wissen konnten“, sagte er.
Ein etwas kleinerer Umzug mit etwas längerer Strecke
Ebenfalls verzichtet habe man auf den Zwischenstopp des Umzugs am Mittelfeld. Auch dabei sei die Sorge vor zu großen Menschenansammlungen auf engem Raum ausschlaggebend gewesen. „Dafür haben wir aber den Festumzug mit einer etwas umfangreicheren Strecke dieses Mal länger gemacht“, so der Bürgermeister.
Die Kreativität bei der Gestaltung der Festwagen war beeindruckend
Und auch die Kreativität beim Schmuck und der Gestaltung der Festwagen war wieder gewohnt beeindruckend. Es war einmal mehr ein buntes Spektakel, als sich der Festzug durch Kästorf vom Schützenplatz in Bewegung setzte. Auf dem Schützenplatz hatte zuvor der traditionelle Open-Air-Gottesdienst zum Erntedank stattgefunden. Unterwegs am Wegesrand hatten die Bürger zudem die Gelegenheit, in kleinem Kreise den Umzug zu verfolgen.
Ebenfalls möglich war es, eine weitere Tradition des Erntefestes zu pflegen. Die jungen Landfrauen hatten wieder einmal eine sehr schöne Erntekrone gebunden für das Kästorfer Erntefest. „Auch daher mussten wir frühzeitig genug entscheiden, ob und wie das Erntefest dieses Mal stattfindet“, sagte Völke. Denn für eine Erntekrone müsse natürlich auch bei der Ernte das entsprechende Material zurückgelegt werden.
AZ 15.09.21 Von Chris Niebuhr