Wer geglaubt hatte, Gifhorns Bürgermeister Matthias Nerlich würde sich bei der Kästorfer Diakonie nach dem Stand des Kindergarten-Baus auf dem Gelände der einstigen Kästorfer Gartenwelt erkundigen, fand sich am Donnerstag ein wenig unerwartet am Brömmelkamp wieder.
Dorthin zur Baustelle für die Erweiterung des gleichnamigen Alten- und Pflegeheims führte Nerlich die zweite von drei Stationen seiner
Fahrrad-Sommertour in die Ortsteile Gamsen und Kästorf.
Das Grundstück für den eigentlich dringend benötigten Kindergarten, der nach ersten Plänen noch diesen Herbst hatte öffnen sollen, liegt weiterhin unberührt da. Dafür naht beim Pflegeheim der
Bezugstermin im Herbst. Bauleiter Stefan Gottschlich zeigte Nerlich und Gifhorns Bundestagsabgeordneter Ingrid Pahlmann sowie Kästorfs Ortsbürgermeister Jürgen Völke in seiner Begleitung
den Fortschritt beim Innenausbau und die eigens entwickelten Raumkonzepte.
Diakonie-Chef: Pflege vom Wohnen her denken.
Heimleiter Harald Baruschke und Diakonie-Vorstand Hans-Peter Daub hatten Nerlich vorgestellt, auf welchen inhaltlichen Grundlagen die neuen Raumkonzepte beruhen. „Wir müssen Pflege vom Wohnen
her denken“, sagte Daub. Die Heimbewohner sollten sich so gut wie möglich eigenverantwortlich versorgen können. Die neuen Ideen
verfolgt Kästorf schon länger, „doch die Pandemie hat offengelegt, was in der Pflege noch fehlt“, machte Daub deutlich. So hätten Bewohner ihre Partner teilweise wochenlang nicht sehen
dürfen.
Bürgermeister Nerlich brach eine Lanze für teilweise strikte Regelungen und Anforderungen von Behörden: „Wir kennen das aus unseren städtische Zuständigkeitsbereichen: Solange es gut läuft,
interessiert sich niemand dafür. Bei Problemen werden sofort Verantwortliche gesucht.“ Diese Verantwortung müssten bei gelockerten
behördlichen Anforderungen dann auch die Profis in den Einrichtungen tragen.
Bäcker und Metallbauer berichten über Corona-Lage.
In Kästorf besuchte Nerlich später noch den örtliche Bäcker Jörn Lüdde. Zum Start war er mit Gamsens Ortsbürgermeister Dirk Reuß beim Metallbau-Betrieb Giesecke von Thomas Nesemann
vorbeigefahren, der seine Firma vom Stammsitz am Fuß des Gifhorner Weinbergs in das ehemalige Heuer-Fensterwerk an der Hamburger Straße verlagert hatte. Thema hier wie
dort: Wie läuft es in Corona-Zeiten?
GF Rundschau 14.08.2020