Da unsere Presse das Grußwort unvollständig abgedruckt hat, hier die komplette Version.
Grußwort zum 176. Schützenfest
1468 hatte sich Herzog Wilhelm der ältere, in einem Brief an den Rat über die wehrsportlichen Übungen der Hannoveraner beschwert. Ihm war zu Ohren gekommen, dass die Hannoveraner nach einem auf einer Stange befestigten bunten Holzpapageien schossen, wenn sie mit ihrem Landesherren in Fehde lagen. Das geschah damals noch mit Armbrüsten. Als rund 60 Jahre später die Erlaubnis zu einemjährlichen Fest der Schützen erteilt wurde, hatten auch die Hannoveraner bereits auf Feuerwaffen umgerüstet. Der Umgang mit Armbrust und Gewehr galt damals weniger sportlichen Zielen. Die so bewaffneten Männer sollten nämlich Hannover verteidigen, wenn feindliche Streitkräfte die befestigte Stadt angriffen. Aus den sportlichen Wettkämpfen in Friedenszeiten ergab es sich aber sehr bald, dass die besten Schützen mit Preisen und Auszeichnungen geehrt wurden.
Wir in Kästorf haben ja im vergangenen Jahr unser 175. Jubiläum gefeiert und auch bei uns hat sich im Laufe der Jahrzehnte vieles geändert. Nun, die Zeiten wo die Schützen das Dorf vor Dieben und Räubern beschützen mussten sind vorbei. Wurde in früheren Jahren noch im Wald geschossen und war die Scheibe mittig mit einem Nagel am Baum befestigt so findet das Königschiessen heute in einem Kleinkaliberstand statt. Wenn der hinter dem Baum stehende Schützenbruder mit wehenden Hut rief: „Nagelschuss“ stand der Schützenkönig fest und der war natürlich froh, das Schwein nicht umsonst geschlachtet zu haben. Schon immer stand der Schützenkönig im Mittelpunkt des Festes und alles baute sich darauf auf. Das hat sich bis heute nicht geändert, es ist immer noch etwas Besonderes einmal in Kästorf die Königswürde errungen zu haben und es ist natürlich ein glücklicher Umstand, dass wir nicht nur Kandidaten, sondern auch Favoriten, Geheimfavoriten und Anwärter jedes Jahr unter uns haben.
Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Die ehemaligen Oberste haben das Dorf geschmückt, unsere Junge Gesellschaft hat ihre Marschübungen sicherlich wie immer grandios bestanden und unser Festwirt hat alles Notwendige organisiert.
Der Ortsrat bedankt sich beim Kommando und der Jungen Gesellschaft, beim Festwirt, dem Schützenverein und allen anderen Helfern für die Unterstützung zum diesjährigen Schützenfest. Liebe Kästorfer und Kästorferinnen, lasst uns unseren Ort für unsere Gäste herausputzen. Bedenkt das unser Fest drei Tage dauert, also fangt gemächlich an und zeigt wie ein Langläufer das ihr auch am Sonntagabend noch Kondition aufgespart habt. Schaut nach ob Anzüge, Stock, Hut und Kleider bereit liegen, nehmt euren Nachbarn/in an die Hand, bringt Freunde und Bekannte mit und lasst uns ein schönes Schützenfest 2015 feiern.
Unserem Festwirt ein gutes Gelingen, den Schützen ein glückliches Händchen,der Schützengesellschaft und allen Gästen viel Spaß.
Bis dahin, wir sehen uns unter den Eichen.
Jürgen Völke
Ortsbürgermeister